"Music was my first love & it will be my last.
Music of the future and music of the past."
(John Miles) 
Diese Unterabteilung meiner Homepage behandelt - meiner Ansicht nach - eines der wichtigsten Themen auf der Welt: la música. Ich weiß nicht, wie Ihr darüber denkt, aber es vergeht bei mir kein Tag (wirklich KEINER!), an dem ich nicht Musik höre, sei es bewußt (zum größten Teil), oder unbewußt (zur Berieselung; also Muzak). Dementsprechend läuft bei mir auch fast immer irgendeine Art von Musik (eigene oder fremde): in meinem CD-Player, auf meinem Schallplattenspieler oder in meinem Kopf.....

Wie öde und trostlos wäre doch dieser Planet ohne Musik .... und ohne Liebe natürlich; auch so eine wichtige Sache auf der Welt !!

Und über kein zweites Thema kann man so herrlich reden, diskutieren oder gar streiten wie über Musik. Wenn ich also im Nachfolgenden nun die wichtigsten Alben der Musikgeschichte - sozusagen "Must Haves", die in keiner Plattensammlung fehlen dürfen - in einer Liste verewigen möchte, so trägt das Ganze natürlich einen äußerst subjektiven Charakter, und Kopfschütteln und Unverständnis Eurerseits sind vorprogrammiert. Dennoch möchte ich dieses Unterfangen wagen (und zeitgleich auch meine Begründungen für meine Wahl wiedergeben); auch auf die "Gefahr" hin, in Zukunft für einen hoffnungslosen "Idioten mit Schweinsohren" gehalten zu werden!!

( Anregungen, Wohlwollen und blankes Unverständnis könnt Ihr mir natürlich in diesem Falle auch per E-Mail mitteilen!!)


 

HARD AND HEAVY (also Rock, Hardrock, Heavy Metal und dergleichen):
 

FLOTSAM AND JETSAM: "Doomsday For The Deciever " (Metal Blade Records 1986):
Die Debut - Platte der 5 Jungs aus dem sonnigen Kalifornien besticht einerseits durch die markante (sprich: hohe, kreischende) Stimme von Sänger Eric A.K., weiters durch die schlichtweg geile (da fällt mir kein besseres Vokabel ein!) Gitarrenarbeit von Edward Carlson & Michael Gilbert - jedes Riff, jedes Solo sitzt und verleiht den Songs ihren markanten Charakter -, und andererseits die genialen Texte von Bassist Jason Newsted (seines Zeichens langjähriges Mitglied von Metallica, der den tödlich verunglückten Cliff Burton bis zu Beginn des Jahres 2001 ersetzte): Highlights anzugeben erübrigt sich eigentlich, da das Album von vorn bis hinten eine wahre Freude ist; na gut: der 9-minütige Titeltrack (gemeinsam mit "Metalshock"), das Instrumental "Flotzilla", "She Took An Axe" und "Der Führer", das sich kritisch mit dem Naziregime und dessen Greueltaten auseinandersetzt. [Erst sehr viel später - und nach intensiver Auseinandersetzung - habe ich bemerkt, WIE SEHR diese Platte von Metallicas "Ride The Lightning" beeinflußt wurde; hört euch beide CDs an, und vergleicht selbst....!]  Einziger Wermutstropfen: seit dem Weggang von Jason Newsted, der auch die Finanzen der Band innehatte, konnte sich die Band nie mehr wieder so richtig erholen d.h. die restlichen Platten von Flotsam and Jetsam können diesem Meisterwerk nicht im geringsten das Wasser reichen. Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, daß sich die Jungs jahrelang nicht in Europa zwecks Tourneen blicken ließen, was die Fans in unseren Breiten drastisch schmälern ließ (auch wenn Flotsam and Jetsam - zu ihrer Ehrenrettung - heutzutage noch immer guten "Old School - Metal" draufhaben, der vor allem in den USA anzukommen scheint!!) .....

 


AMORPHIS: "Tales From The Thousand Lakes" (Relapse Records 1994):
Nach der EP "Previlege Of Evil"  und der Debut-Platte "The Karelian Ishtmus" (beide noch mit 4-Mann-Line Up), wo vorallem düsterster Death-Metal & Hardcore vorherrschten, fanden die Jungs von Amorphis aus Finnland - mit Hinzuziehen des Keyboarders Kaspar Martenson - nun endlich zu ihrem eigenen Stil. Das Besondere an der Platte ist zum einen die wundervolle Keyboard-Arbeit in Verbindung mit elektrischen Gitarren (was den einzelnen Songs oft einen wunderbaren Orient-Touch gibt), die mit der markanten Stimme von Tomi Koivusaari eine Einheit bildet, zum anderen die Texte, die - ins Englische übersetzt - auf dem Kalevala (das sogenannte "Buch des Nordpols"), eine Sammlung von oft über tausend Jahre alten finnischen Texten, die von den Sorgen, Nöten und Freuden der Leute im Norden erzählen, basieren. Hervorzuheben ist hier die Singleauskoppelung "Black Winter Day", deren Reiz in der vielschichtigen Keyboardarbeit Martensons liegt; "Black Winter Day" wurde gemeinsam mit drei weiteren (auf diesem Album nicht enthaltenen) Songs als EP gleichen Namens veröffentlicht.....

 


AMORPHIS: "Elegy" (Relapse Records 1996):
Klicke auf den gelben Balken für ein Tuonela-Wallpaper Beim  Nachfolger von "Tales From the Thousand Lakes" gehen Amorphis (mit etwas verändertem Line Up) noch einen Schritt weiter: waren die Tracks vom Vorgänger alle recht kompakt und kurz gehalten, so gibt es hier keinen Song unter 4 Minuten (den längsten stellt der Titeltrack mit über 7 Minuten dar!): durch den neuen Keyboarder (Kim Rantala, dessen Bruder Juhana im Jahr darauf beim Debut von HIM in die Drums haute!) wirken die einzelnen Tracks durch starke instrumentale Passagen und Melodiebögen  noch viel breiter und epischer, das Orientfeeling kommt nun  noch mehr zu tragen; die Songstruktur erinnert an die späten Pink Floyd: wenig Text und lange Musikpassagen. Überdies teilen sich den Gesang nun Tomi Koivusaari (der immer noch das Gröhlen und Grunzen übernimmt) und der nunmehr zweite Sänger Pasi Koskinen (früher bei "St. Mucus", die sich jetzt "Am I Blood" nennen), der die cleanen Parts übernimmt. Dadurch ergibt sich ein interessanter Gegensatz, den Amorphis bereits bei "Tales From The Thousand Lakes" - damals noch mit einem Gastsänger - bei 3 Tracks versuchte.[ Mittlerweile (d.h. seit "Tuonela") übernimmt Pasi auch die Gesangsparts von Tomi.] Auch hier vertonte man traditionelle, finnische Texte, dieses Mal aus dem "Kanteletar", das mit dem "Kalevala" eine Einheit bildet..... Anspieltips: "My Kantele" im 6-minütigen "Acoustic reprise" (= die Singleauskoppelung, die ebenfalls auf einer EP erschien), der Titeltrack und "Wheeper On The Shore". Die darauffolgende LP "Tounela" (das finnische Wort für die Unterwelt) (1999) sollte dann wieder zur Einfach- und Kompaktheit  der "Tales From The Thousand Lakes" - gepaart mit eigenen (!) Texten -  zurückkehren...

 


APOCALYPTICA: "Plays Metallica By Four Cellos" (Mercury 1996):
Klicke den gelben Balken für eine Apocalyptica-Discography Der Titel sagt bereits alles, und auf so eine Idee können natürlichen nur Finnen kommen (jaja, dieses Volk hat schon seinen eigenen Kopf und Charakter!!). Die vier Jungs sind allesamt Absolventen der hochangesehenen Sybelius -Akademie in Helsinki, also stammen eigentlich aus dem Klassik-Lager. Während eines Sommerlagers im Jahre 1992 kam man nun auf die glorreiche Idee, Metallica - Songs mit einem Cello-Quartett aufzunehmen. Das Endergebnis kann sich sehen lassen: die Jungs von Apocalyptica spielen sich durch 8 All Time-Greatest, angefangen bei "Enter Sandman" über "Master Of Puppets" bis zu "Wherever I May Roam" und "Sanitarium", Das Ganze hat nun weniger mit dem heute bereits allerorten beliebten Event "Rockgruppe trifft auf Symphonieorchester" zu tun (so wie es z.B. Metallica selbst letztes Jahr mit "S&M" getan haben), sondern stellt eine tiefe Verbeugung der Fans (also Apocalyptica) an die großartige Metalcombo selbst dar: auch wenn man es nicht glauben mag: durch das neue Arrangement geht nichts vom eigentlichen Charakter der Originale verloren (einzelne Melodieparts, markante Riffs und Soli wurden gekonnt transponiert!), stellen aber dennoch keine lieblos "heruntergeklopften" 1:1 - Coverversionen dar. Diese vier Cellos verleihen den Songs von Metallica eine weitere düstere Komponente, und wer dem Instrumentalteil von "Master Of Puppets", gespielt von vier Cellos, einmal gelauscht hat, versteht wieviel Melodie und Schönheit Metallica schon immer in all ihren Songs zu verpacken  bzw. unter Tonnen von Metalgitarren zu verstecken wußten.....

 


THE GATHERING: "Mandylion" (Century Media 1995):
Klicke den gelben Balken für eine komplette Discography Das 1. Album mit der Sängerin Anneke van Giersbergen bzw. das 3. Album der Band insgesamt. Wurden den ersten beiden LPs, wo noch männlicher Gesang vorherrschte, nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, bekommen die Holländer The Gathering durch ihren Neuzugang jenes internationale Interesse, das sie verdienen. Damals erst 21-jährig, ist Anneke für viele (mich inklusive!) die beste und markanteste Stimme im Genre Hard & Heavy überhaupt; zusätzlich übernimmt sie das Schreiben der Texte und ist auch ansonsten am kreativen Prozeß der Songs beteiligt. Die Musik selbst ist sehr breit angelegt (9 Songs in knapp 55 Minuten!) und erinnert stellenweise an Pink Floyd d.h. wenig Text - der aber umso schöner und intensiver von Anneke van Giersbergen vorgetragen und intoniert wird - und viel Freiraum für die Gitarren und das Keyboard. Halten viele das Nachfolgealbum "Nighttime Birds" (ebenfalls mit Anneke am Mikrofon) für den eigentlichen Meilenstein der Band (an dem sich die beiden danach erschienenen Alben messen mußten), bevorzuge ich selbst Mandylion. Nicht, daß Nighttime Birds keine schöne Momente hätte ("The May Song", "Kevin´s Telescope", der Titeltrack und "Shrink" sind nach wie vor tolle Nummern!), doch auf Mandylion ist diese gewisse Zerbrechlichkeit und Traurigkeit, die eigentlich allen Tracks von The Gathering anhaften, besonders deutlich und intensiv zu vernehmen. Zum einen liegt das eben an der Sängerin, die als Neuling die ganze Sache sehr unbefangen anging, zum anderen an den gefühlvollen Texten, die größtenteils von der Liebe und deren Verlust handelt. Anspieltips erübrigen sich hier, doch möchte ich vorallem die Tracks "Leaves" (der von der späten Erkenntnis der Reue handelt, die viele Leute angesichts einer verlorenen Liebe überkommt - wurde auch als Single ausgekoppelt!), "In Motion #1" & "In Motion #2", das 10-minütige "Sand And Mercury" (ein Zwiegespräch zwischen zwei Freunden, die am Sterbebett voneinander Abschied nehmen müssen), und schließlich DER bekannteste Hit der Band, nämlich "Strange Machines", das heute noch gerne von Fans bei Live-Auftritten verlangt, von The Gathering aber kaum mehr gespielt wird......

 

SENTENCED: "Frozen (Digi-Pak-Version)" (Century Media - Weihnachten 1998):
Die 2. Platte der Band mit ihrem neuen Sänger Ville Laihiala lebt vor allem durch den viel variableren und markanteren Gesang des Mannes hinter dem Mikrofon, der anscheinend seit "Down" viel und auch erfolgreich geübt haben dürfte. Immer noch herrscht die für den Sentenced-Sound so typische Gitarrenarbeit von Miika und Sami vor, auch der weibliche Gesang (auch dieses Mal wieder von - der für diese Zwecke bereits von vielen anderen Bands wie Tiamat bevorzugte - Birgit Zacher) und die für die Band üblichen Instrumentals ("Mourn" ist dabei mein Favorit) dürfen nicht fehlen. Hatten sich Sentenced bei ihrem Vorgängeralbum "Down" bloß über eine (aber dafür umso schönere!) Ballade getraut (nämlich "Sun Won´t Shine"), sind hier sogar 4 (Anspieltip ist "Drown Together") vertreten; dieser Schritt mißfiel vor allem den älteren Fans sehr, weswegen "balladeske" Teile beim aktuellen Album "Crimson" kaum zu finden sind.  Die Texte handeln wie bisher von den Schattenseiten des Lebens, denen man letztlich nur mit Alkohol und Selbstmord (in all seinen Möglichkeiten!) entkommen kann, ohne dabei nicht auch auf  (Selbst-) Ironie zu vergessen (man denke nur an die Ballade "For The Love I Bear", die plötzlich unerwartet von einem Rülpser(!) unterbrochen wird.....). Das Interessante an diesem Album ist aber die Tatsache, daß - im Gegensatz zur regulären JewelCase - Version - beim Digi-Pak erstens die Trackliste etwas in ihrer Reihenfolge verändert wurde, und zweitens (noch wichtiger!) - sozusagen für das Weihnachtsgeschäft - 4 Coverversionen hinzugefügt wurden, von denen "Creep" (im Original von Radiohead) und "House of The Rising Sun" (in einer 2,6 Promille - Version !!) herausstechen. Absolute "Killernummern" auf diesem Album sind zusätzlich noch "The Suicider", "Burn" (das ein wenig an Amorphis erinnert) und "Let Go" (hört Euch doch nur diese geilen Keyboard-Overdubs an!!)....

 

TIAMAT: "Wildhoney" (Century Media  1994):
Tja, was kann man zu dieser Band noch sagen ?! Begonnen als 2 Mann Death-Metal-Kombo unter dem Namen Treblinka, verewigten die beiden Schweden Johan Edlund und Johnny Hagel mit Tiamat (benannt nach einem Drachen der babylonischen Mythologie) während der 90er solch düstere All Time Greatest - Alben wie "The Astral Sleep" oder "Live In Israel" (mit ihrem Hit "The Sleeping Beauty" - Grüße an José!!) auf Vinyl und CD, ehe man dazu überging, erstens mit Waldemar Sorychta (von Grip Inc.) als Produzent zusammenzuarbeiten, und sich zweitens mehr psychedelischen und experimentellen Einflüssen á la Pink Floyd zu öffnen. Das Album "Wildhoney" stellt auch in anderer Hinsicht eine Zäsur in der Bandgeschichte dar, sollten sich doch nach den Aufnahmen zu "Wildhoney" die Wege der beiden Gefährten Edlund und Hagel trennen; Hagel ging zu "Sundown", während Edlund (mit Hilfe von Sessionmusikern) seine psychedelische "Sichtweise" von Heavy Metal beim Nachfolgealbum "A Deeper Kind Of Slumber" weiter ausbaute und verfeinerte...... Der Reiz des Albums "Wildhoney" liegt offensichtlich in seiner Kompaktheit (knappe 40 Minuten dauert die Scheibe), wobei sich jeweils ein Instrumental und ein Song im herkömmlichen Sinne abwechseln: bei den instrumentalen Teilen reicht die Palette vom bloßen Intro ("Wildhoney"), psychedelischem Intermezzo ("25th Floor") bis zu Mike Oldfield-artigen Soundcollagen ("Planets"); sehr berührend in seiner Einfachheit ist hierbei der Instrumental "Kaleidoscope". Bei den restlichen Songs finden sich Death Metal ("Whatever That Hurts"), Psychedelisches ("The Ar" - wurde auch gemeinsam mit einem Pink Floyd-Cover als Single veröffentlicht) und sogar eine waschechte Ballade (wünderschön!!  - "Do You Dream Of Me", das vor allem durch diese tollen Flamencogitarren beim Outro seinen Reiz bekommt). Für alle Freunde von Pink Floyd, die auch etwas für Heavy Metal übrig haben, ein absolutes Muß (die wahren Gothic - Jünger besitzen ohnehin alle davor erschienenen Alben von Tiamat, gelt??)......

 


H-I-M: "Greatest Lovesongs Vol.666" (BMG 1998):
Klicke den gelben Balken für eine komplette Discography Das Debut-Album der finnischen Truppe rund um Frontmann und Frauenschwarm Ville Valo (Willy Licht) ist noch um einiges härter als dessen Nachfolger "Razorblade Romance", das sich zwar als Millionenseller erweisen sollte, dem aber vor allem von der Heavy Metal - Fraktion vorgeworfen wurde, zu sehr den kommerziellen Markt bedienen zu wollen (ein "Problem", mit dem heutzutage viele Bands im härteren Bereich zu kämpfen haben; man denke nur an Paradise Lost, Tiamat oder Theatre Of Tragedy), doch nach eigenen Aussagen ist es Ville Valo wichtig, so viele Menschen mit seiner Musik und Texten zu erreichen und so zu berühren, wie nur möglich (wobei der finanzielle Gewinn gerne in Kauf genommen wird!). Auf dieser Platte ist übrigens noch Juhana Rantala (dessen Bruder Kim ja für Amorphis auf "Elegy" die Keyboards bediente) auf den Drums zu hören. Neben den beiden Cover Versionen auf "Greatest Lovesongs Vol.666" (Hmm, da merkt man gleich den typisch finnischen Humor!), nämlich "Wicked Game" und "Don´t Fear The Reaper" von Blue Oyster Cult (in einer sehr obskuren Demo-Version), orientieren sich die restlichen Songs sehr stark an ihren finnischen Kollegen ("For You" erinnert mit seinen schleppenden Gitarren und dem Frauengesang eher an Sentenced zu "Down - Zeiten), ohne dabei das Typische für HIM zu vergessen  - nämlich Texte über die Liebe in all ihren (düsteren) Aspekten, vorgetragen von der markanten Stimme von Valo -; und niemand hat bisher die Sehnsucht nach Liebe markanter und prägnanter in 5 Zeilen verpackt als Ville in "When Love And Death Embrace" , der Song, mit dem HIM in Finnland ihren eigentlichen Durchbruch hatten. Doch am meisten gefallen mir persönlich die ungewöhnlichen, teilweise verrückten Arrangements der Lieder, welche mit Gitarren- und Gesangsfiltern und diversen gekoppelten Vorverstärkern erreicht werden. (Diese besondere Atmosphäre der Songs wurde so tw. auch auf der Nachfolgeplatte - z.B. bei "I Love You-Prelude To Tragedy" - erreicht).  Ganz witzig ist auch die Tatsache, daß die CD in Analogie zum Titel (nein, HIM sind net wirklich Satans-Anhänger!! Da müßt ihr schon die schwedischen Kollegen Bewitched hören....) 66:06 Minuten (rechnet man den Leerlauf mit!) dauert und nach 66 Tracks noch einen netten Hidden-Song bereithält (wurde der vielleicht in einem Hühnerstall aufgenommen ?!)....


H-I-M: "Razorblade Romance" (BMG 2000):
Klicke den gelben Balken für eine komplette Discography Mit dieser Scheibe - und vor allem durch die dazugehörige Singleauskoppelung "Join Me [In Death]" - sollten H-I-M ihren Durchbruch auch im restlichen Europa schaffen. Seit ihrem Debut "Greatest Lovesongs Vol.666" war man zwar von der reinen "Gothic-Schiene" abgegangen  - d.h. ihre Musik orientiert sich nun mehr am Mainstream -, doch gingen die für die Band so typischen Eigenschaften (die da wären: melancholische, dunkle Texte, eigenwillige Arrangements und der überdurchschnittlich hohe Einsatz von Gesangs- und Gitarrenfiltern) und Elemente nicht verloren. Somit enthält diese Platte einen tollen Song (Hit) nach dem anderen, weswegen sich ein Anspieltip meinerseits erübrigt, und "Razorblade Romance" schon heute als eine Art Meilenstein in der härteren Musikszene gilt. Meine persönlichen Favourites sind hierbei "I Love You-Prelude To Tragedy" aufgrund seines geilen Arrangements, und die beiden für H-I-M-Verhältnisse untypischen Tracks "Heaven Tonight" (hört Euch doch nur den Klavier-Teil an!!) und schließlich "One Last Time". Und auch diesmal überschreiten Ville & Co. gerade einmal die 40 Minuten-Länge (wollt Ihr Euch etwa mit In Flames messen ?!); doch wen juckt schon die Länge einer LP, wenn sie von vorne bis hinten gelungen ist ?!

 

DIE ÄRZTE: "Die Bestie in Menschengestalt" (Metronome 1993):
Ja, ich höre auch Punk-Musik (obwohl man sich jetzt wohl stundenlang darüber streiten könnte, ob DÄ nun wirklich noch echte Punker sind, oder bloß noch stark kommerzialisierte Fun-Nummern abliefern!). Jedenfalls stellt diese Platte sozusagen das Comeback-Album der Kombo aus Berlin ("aus Berlin! Egal wie das klingt!") dar; nach eigenen Angaben bettelten die Fans so lange, bis sich die Herren Farin Urlaub (a.k.a. Jan Vetter) und Bela B (Dirk Felsenheimer) - nun wieder mit eigenem Bassisten, nämlich Rod Gonzalez - dazu durchringen konnten, eine neue Platte aufzunehmen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: mich beeindrucken vor allem die eingängigen Mitsingmelodien und die Vielfalt an musikalischen Stilen, die das Album so abwechslungsreich machen. Man findet Punknummern ("Schrei nach Liebe"), Psychedelisches ("Lieber Tee"), Balladen ("Mach die Augen zu"), Lustiges ("Quark"), spanisch Angehauchtes ("Dos Corazones" , "Kopfüber in die Hölle"), einen waschechten Zsardas ("Die Allerschürfste") und schließlich sogar eine richtige Musikantenstadl-Nummer ("Wenn es Abend wird"), welche aufgrund des recht drastischen Textes wohl niemals dort aufgeführt werden wird (selbst Die Wildecker Herzbuben haben es abgelehnt, auf dieser Nummer mitzusingen!).  Solch musikalische Vielfalt findet sich nur noch auf dem Nachfolgealbum von Die Ärzte, nämlich "Planet Punk" von 1995; meiner Meinung nach eine weitere "Must Have" - Platte......

 

IN FLAMES: "The Jester Race" (Wrong Again Records 1996):
Nach ihrem Debut-Album "Lunar Strain" (damals noch mit Sänger Mikael Stanne, auf dem auch ihr Hit "Behind Space" zu finden ist!) von 1994 und ihrer Mini-LP "Subterranean" (für viele ihr "Opus Magnum" in textlicher und musikalischer Hinsicht - was für ein Widerspruch bei einer Albumlänge von knapp 25 Minuten!!), erschien 1996 "The Jester Race", das den schwedischen Metalgöttern die internationale Anerkennung einbringen sollte, die ihnen seit ihrem Debut längst gebührte. In knapp 40 Minuten verpacken In Flames in 10 Tracks das Beste, Markanteste und Bewährteste ihrer bisherigen Bandgeschichte, und verbinden so schnelle Gitarren (keiner spielt so wie Jesper Strömblad!), geniales Riffing (man denke nur an den Opener "Moonshield"), noch genialere Soli (vor allem "December Flower"), garniert mit den hochwertigen Texten, die der Sänger Anders Fridén gemeinsam mit Dark Tranquillity - Gitarristen Niklas Sundin verfasst hat. Dazwischen gibt es noch die beiden obligaten und für In Flames typischen Instrumental - Nummern ("The Jester Dance" und "Wayfaerer"), welche ich auf den nachfolgenden Platten "Clayman" & "Colonization" so vermisse.... Anspieltips sind "Moonshield" (hört Euch die Akkustikgitarren an!), das schnelle "Artifacts Of The Black Rain", "Dead Eternity" (feat. Oskar Dronjak von Hammerfall) und der Titeltrack......

 

Nirvana: "Nevermind" (Geffen Records 1991):
Weder zu Nirvana, noch zu seinem Mastermind Kurt Cobain muß an dieser Stelle wohl noch etwas gesagt werden, oder ?! Und ich möchte hier auf gar keinen Fall den guten alten Kurti als Mythos oder gar Märtyrer, der (wahrscheinlich) durch Courtneys Hand den Tod fand, hochstilisieren, sondern bloß über Nirvanas Musik sprechen.  Mit "Nevermind" gelang Nirvana ihr großer Durchbruch und verhalf der seit vielen Jahren umtriebigen Grunge-Szene zu internationaler Beachtung. Für viele läutete dieses Album gar eine neue Ära innerhalb der 90er Jahre ein, sollte doch die Musikrichtung Grunge noch bis zur Jahrtausendwende einen festen Platz in der internationalen Musik-Branche haben, wozu viele diverse andere Grunge-Bands wie Pearl Jam - durch den Erfolg Nirvanas ermutigt - erfolgreich beitragen sollten. Auf dieser Platte ist ein jeder einzelne Song ein wahrer Genuß und noch heute werden diverse Cuts daraus gerne  in den Radiostationen rund um die Welt gespielt: dazu zählen wohl "In Bloom", "Come As You Are" und schließlich natürlich der "Über-Hit" "Smells Like Teen Spirit", das für eine ganze Generation zur Hymne und Credo werden sollte. Alles in allem also ein echter Meilenstein, und bereits heute nach nur einer Dekade ein richtiger Klassiker, der in keinem Plattenschrank fehlen sollte.....!!

 

HAGGARD: "And Thou Shalt Trust....The Seer" (Serenades Records 1997):
Nachdem Haggard (der Name ist übrigens aus dem Film "Das letzte Einhorn" entlehnt!) als fünfköpfige Deathmetal-Band eine EP und ein ganzes Album veröffentlicht hatten, die weitgehend unbeachtet blieben, beschloß man, den Stil radikal zu ändern, und das Endergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: zu einer 17(!)-köpfigen Band angewachsen (sozusagen die 5 Death.Metaller plus 12 Orchester-Solisten d.h. Geigen, Cello, Harfe, Krumhorn etc.) verbinden Haggard Heavy Metal Sound mit Renaissance- und Barockmusik á la Bach und Telemann (samt Kirchen-Chor!), und schaffen somit ein (fast) durchkomponiertes Konzeptalbum, das den Zuhörer auf eine wundervolle Reise ins Mittelalter schickt, wo einem Stationen des weltberühmten Arztes und Sehers Nostradamus nähergebracht werden. Sänger, Gitarrist und Mastermind Asis Nasseri beschränkt sich bei dieser Platte vor allem auf den Aspekt der Pestepedemie und dem Unvermögen Nastradamus` trotz all seiner seherischen Fähigkeiten, den Tod vieler geliebter Menschen zu verhindern (dieser Hauptaspekt kommt vor allem in dem wunderschönen Song "Lost" am besten und eindringlichsten zum Ausdruck). Hinzukommt die Tatsache, daß die Texte sowohl in Englisch und Deutsch, als auch in Französisch und Latein vorgetragen werden.  Nasseri schafft es hierbei, die Einfachheit des Metals mit der Komplexizität der klassisch-barocken Musik, die mit Motiven arbeitet (mir gefällt das fröhlich-optimistische Motiv des Nostradamus` am besten, doch lassen sich noch drei weitere im Verlaufe der leider recht kurzen Platte finden) zu verbinden, und läßt die einzelnen Kapitel gar mit zwei "waschechten" Barock-Instrumentals (ein Mini-Requiem und ein Cantus Firmus) überleiten. Der Hauptteil der Platte, das 10-minütige "In A Pale Moon´s Shadow", wurde gar - während eines Live-Auftrittes auf einer echten mittelalterlichen Burg mitgeschnitten - als Video veröffentlicht. Mit der nachfolgenden Platte "Awakening The Centuries" sollten Haggard ihrem Stil treu bleiben, und weitere Aspekte des Sehers und Pestarztes Michael de Notre Dame vertonen......

 


Theatre Of Tragedy: "Velvet Darkness They Fear (Massacre Records 1996):
Klicke den gelben Balken für ein selbstgestaltetes Wallpaper Theatre Of Tragedy machen auf diesem Album da weiter, wo ihr selbstbetiteltes Debut (das bereits so wundervolle Songs wie "A Distance There Is", "Sweet Art Thou" und "Hollow-Heartéd, Heart-Departéd" enthielt!) von 1995 aufhörte. Es gibt also auf dieser LP keine brachialen Weiterentwicklungen - so wie es Theatre Of Tragedy bei ihrem Konzeptalbum "Aégis" oder gar bei den beiden, sehr elektronischen "Nachfolge-Scheiben" taten - , denn immer noch singen Raymond I Rohonyi (der grölende Teil der Band) und Liv Kristine Espenaes abwechselnd und gleichzeitig in einer Art großen Theater-Dramaturgie die wundervoll schön getexteten altenglischen Texte über Liebe, Tod und Verderben, während das musikalische Arrangement sich immer noch am Death-/Dark Wave orientiert, ohne nicht dabei kleine Experimente wie ein kleines Streicherensemble und Samples (hört Euch doch jenes von "And When He Falleth" an.....!!) einzugehen. Die Platte dieses norwegischen Septetts (das bei der aktuellen Platte leider bis zum Quintett geschrumpft ist.....) ist heute schon ein kleines Meisterwerk/ Meilenstein im dunklen Bereich der Musik, alle Nummern sind durchgehend genial und episch sehr breit angelegt. Dazu enthält "Velvet Darkness They Fear" die deutsch intonierte Single "Der Tanz der Schatten" (was für ein geiles Lied!!), mit deren Hilfe Theatre Of Tragedy auch außerhalb Norwegens bekannt wurden. Nach einer EP (A Rose For The Dead) mit gleichem Strickmuster - "Der Spiegel" ist hierbei mein absoluter Favourite! - sollte die bereits erwähnte LP "Aégis" erscheinen; ein Konzeptalbum, das diverse Frauen aus der griechischen Mythologie zum Thema hat. Hier begannen bereits die ersten "Abstriche": kein Gröhlgesang mehr, nur noch wenige Death-Gitarren und kaum noch Texte in Theater-Dramaturgie. Konnten sich  diesem gewaltigen Stil-Bruch noch viele Fans (dazu zähle ich mich auch!) anfreunden, so ist die musikalische Richtungsänderung beim Nachfolger-Album bzw. beim akuellen "Pop-Album"  umso drastischer ausgefallen: ähnlich wie beim Album "Host" von Paradise Lost herrschen nun Depeche Mode-Songstrukturen und -arrangements vor, Raymond darf überhaupt nicht mehr singen, und Gitarrist gibt´s auch nur noch einen...... man wird sehen, wieviele Leute sich mit der nunmehrigen Mainstream-Version von Theatre Of Tragedy beim neuen Plattenlabel WEA (bzw. Nuclear Blast) anfreunden werden können (für alle Anderen gibt´s ja noch immer die EP "InPerspective", die altes, unveröffentlichtes bzw. schwer erhältliches Material bereithält bzw. die Scheibe "Closure:Live", das ein Konzert aufgezeichnet in Polen im Jahre 2000, wo vor allem altes Songmaterial geboten wurde, bietet)......

 


Anathema: "Alternative 4" (Vile Records 1998):
Klicke den gelben Balken für eine Discography Nach der erfolgreichen Platte "Eternity" die zweite Platte mit neuem Sänger Vincent Cavanagh und neuem musikalischen Gewand. Während in der ersten Phase der Bandgeschichte - damals noch mit "Sänger" Darren White - düsterer Deathmetal gepaart mit schleppendem Sprechgesang vorherrschten, trat in der 2. Phase von Anathema (übrigens Alt-Griechisch für "verdammt"/ "verflucht") nach Whites Abgang zu "The Blood Divine" (die übrigens auch echt gute Musik machen!) der bisherige Gitarrist Cavanagh hinter das Mikrofon, und begann erstmals "richtig" zu singen. Auch die Musik hat nicht mehr viel mit Deathmetal zu tun, eher schon - wie der Titel bereits zu verraten mag - mit Alternativrock; dennoch liegt auch hierbei ein großer Reiz: die einzelnen Tracks klingen in ihrer schlichten Einfachheit dermaßen zerbrechlich und traurig (auch wenn sich der Stil geändert haben mag, so sind die Texte sowohl bei "Eternity", als auch bei dieser Platte immer noch recht traurig!), daß ich diese Scheibe keinem Selbstmordgefährdeten in die Hand drücken mag. Somit schaffen es Anathema aus Wales in kurzer Zeit (knapp 45 Minuten) soviel Traurigkeit, Zerbrechlichkeit, Tiefe und Schönheit zu verpacken, daß sich Anspieltipps erübrigen. Doch wer schon einmal den Titeltrack (ein echter Knüller!!), das 8-minütige todtraurige "Regret" (immer wenn ich diesen Song höre, zerreißt es mich innerlich!) oder "Inner Silence" und "Destiny"  (die nur von einem einsamen Keyboard gespielt werden) gehört hat, weiß, welche Art von Schönheit und Reiz diese Songs besitzen. Das Nachfolgealbum "Judgement - mit etwas verändertem LineUp und bei neuer Plattenfirma - sollte zwar wieder etwas in die härtere Richtung á la "Eternity" gehen, aber deswegen nicht weniger schöne und herzzereissende Songs ("Parisienne Moonlight", "Anyone, Anywhere", um nur 2 zu nennen!) bereithalten........!! Ende des Jahres 2001 erschien dann die Nachfolgescheibe "A Fine Day To Exit"; Anathema wollten diesmal weniger düster und traurig vorgehen (was bei DEM Sänger eigentlich fast schon unmöglich ist!)..........

 


Lacrimosa: "Elodia" (Hall Of Sermon 1999):
Klicke den gelben Balken für eine komplette Discography Ohne Zweifel die bisher beste und komplexeste Platte dieses Duos aus der Schweiz (Bern), stellt dieses Konzeptalbum bereits ein kleines Meisterwerk dar und ist womöglich das Opus Magnum Lacrimosas. Musikalisch stellt "Elodia" die logische Weiterführung des Vorgängeralbums "Stille" (ebenfalls ein Konzeptalbum) dar, d.h. düstere Gothic-Musik gepaart mit intelligenten deutschen Texten (hatten die Lacrimosa nicht schon immer ?!) und einem starken Einsatz von Orchester und Chor-Arrangements. In knapp einer Stunde  - unterteilt in 3 chronologisch ablaufende Kapitel bzw. Akte: die Erkenntnis ob der gescheiterten Liebe ("Alleine zu zweit"), der eigentliche Mord ("Dich zu töten fiel mir schwer") und schließlich das Wiedersehen im Himmel - erzählt hierbei Lacrimosa - Mastermind Tilo Wolff die Geschichte zweier Menschen, die sich in den Wirren des Alltags auseinanderleben und immer weiter voneinander entfernen, ehe der männliche Part des Paares nur noch in Mord und anschließendem Selbstmord den einzig wahren Ausweg zu finden glaubt, um hernach im Himmel (!) wieder zu einander zu finden. Und wer dieses wunderschöne "Sanctus" und den ab- bzw. anschließenden Schlußtrack  "Am Ende stehen wir zwei" einmal gehört hat, weiß, daß dieses Paar reelle Chancen hat, zu einem versöhnlichen Happy End zu gelangen. (Wer mehr von der komplexen Dramaturgie der Handlung dieses beinahe durchkomponierten Konzeptalbums erfahren möchte, möge den Anmerkungen auf der offiziellen Homepage von Lacrimosa Beachtung schenken.....!!)